Samstag, 10. August 2013

London Waterway: Putney-Chiswick-Barnes-Putney

Ich geb es ja zu, zwei Wochen vorher gab ich meinen Spaziergang der Themse entlang nach einer Stunde auf, da es wieder einmal nicht nur senkrecht sondern auch waagrecht regnete und ich komplett durchweicht, wenig Freude an der Themse hatte.
Benno und ich holten letzten Sonntag aber bei schönstem Sonnenschein die Tour nach. Man startet an der Putney Bridge Underground Station, das ist schon nah an Heathrow, im Südwesten von London.
Putney und vor allem Hammersmith sind irgendwie idyllisch an der Themse gelegen. Von offensichtlich vorausschauenden Stadtplanern ist ein Weg an der Themse fast durchgehend für das Publikum offen. Das ist natürlich cool und es haben sich nicht nur neue Appartments an dieser Lage niedergelassen, es hat auch eine ganze Menge alter schöner Häuser und Pubs.
Aber von vorne. Von Putney Bridge aus, wandert man durch einen Park und muss dann als erstes um ein Fussballstadion herum. Dies ist das älteste Stadium in London und hat noch die originale Fassade, was doch sehr witzig anzuschauen ist. Es gehört, soweit ich weiss der Fayed Familie, das sind die mit dem Skandal um Lady Di und Harrods. Die kleinen Türen zu den Blocks sind wirklich für schlanke und kleine Engländer gebaut und das Ganze wirkt wie ein Relikt aus vergangener Zeit. Wenn man das Stadion, das direkt an der Themse liegt mal umrundet hat, läuft man wieder der Themse entlang, wo niegelnagelneue Gebäude sich mit alten abwechseln. Es hat auch viele Architekten in dieser Gegend und man sieht so manche Bausünde, aber auch schöne neue Lösungen.
Später kommt man zu diesen wunderbaren alten Häusern, mit schönen kleinen Gärten, die von einem alten anderen England zeugen und jeder hat sein Stück Rasen direkt an der Themse, das er privat benützen darf. Ich hab mich ein wenig verliebt in die Gegend, die so friedlich und ländlich wirkt, wie wenn London meilenweit weg wäre und das hier nur ein gut besuchter Touristenort.
Später sehen wir dann vor allen Häusern metallene oder plastifizierte Verstärkungstore und wir erfahren, dass diese Gegend berühmt und berüchtig ist dafür, dass die Themse über das Ufer tritt. Hier ist die Themse nicht mehr reguliert wie in Central London und wenn die Flut die Themse raufdrückt und der Wind von der falschen Seite kommt, tritt sie über die Ufer und läuft offenbar direkt bei den Bewohnern in die Häuser rein. Interessant, dass man ausgerechnet hier gebaut hat. Da wir die Themse bei Flut sehen, können wir uns das sehr gut vorstellen, denn sie kommt wirklich fast auf die Strasse.
Auf diesem Themsenabschnitt wird auch heftig gerudert. Kein Wunder, hier finden diese berühmten Ruderbootrennen statt und meistens sieht man einen Vierer und ein Böötchen nebendran, wo einer mit Megafon drillt und brüllt. Nur bei Flut wird es still, der Fluss ist dann zu gefährlich für die Ruderer, da die Strömungen offenbar nicht ohne sind und das Wettter und der Wind ihr übriges beitragen. Dafür hat es viele junge Leute die trainieren und wir werden konstant von Jogger überholt, überrannt oder umzirkelt. Die sind alle wahnsinnig schnell....
Wir bestaunen die Häuser und die Gärten und setzen unseren Weg fort. Der mündet wieder in einen grossen Park, der etwas heruntergekommen wirkt, aber nichts desto trotz Schatten und etwas Erholung bietet.  Wir wandern bis zu einer Eisenbahnbrücke und dann geht es auf der anderen Seite wieder flussabwärts Richtung Stadt. Hier hat es nach einem kleinen Kaff nicht mehr viele Häuser und der Weg ist auch endlich mal nicht gepflastert sondern einfach ein Wanderweg durch den Wald, an der Themse entlang. Die Strecke von 11km zog sich dann doch noch etwas hin bis am Ende, aber das Salamiciabatta war dann auch wohl verdient.




 

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