Halb, nein ganz London hat es nach draussen gezerrt. Um nicht voll in den Touristenströmen und in den Massen unterzugehen, habe ich mich daher in die Tube gesetzt und bin raus nach Kew Garden. Dort ist der botanische Garten, aber der war diesmal nicht mein Ziel, denn die Leute sind schon im Gänseschritt aus der Tube geströmt und Richtung botanischer Garten abgebogen. Ich habe mich ans Themseufer aufgemacht und bin ausserhalb des botanischen Gartens von Kew Gardens bis nach Richmond gelaufen. Heiss war es und so richtig an die Themse runter kommt man nicht wirklich, da diese in einem Stahl- und Betonbecken vor sich hin fliesst. Baden würde darin eh keiner...Die Ebbe tat ihr übrigens. Schön war es trotzdem, immer mal wieder im Wald am Ufer entlang zu laufen und an Kuttern auf Kies, eindrücklichen alten Gebäuden vorbeizukommen und vor allem draussen zu sein in der Natur. Auch wenn alle zwei Minuten ein Jumbo über einen donnert, man ist schliesslich in der Anflugschneise von Heathrow.
Zufrieden gönnte ich mir ein Glace und mischte mich unter die Leute, die alle ihre Sommerröcke aus der Mottenkiste geholt haben und ihre bleichen Beine und Gesichter in die Sonne streckten, natürlich mit einem Bier oder Pimms in der Hand. Alle Läden in Richmont mit Sandwichs und kleinen Snacks waren um drei Uhr nachmittags restlos ausverkauft, von M&S bis zur teuersten Bäckerei. Bei manchen kam das sonnige Picknick ein bisschen sehr rot raus, aber man ist ja nur ein halber Engländer ohne Sonnenbrand. Nudelfertig von Trubel, Hitze und neuen Eindrücken, machte ich mit der Tube wieder auf meine lange Heimreise, einmal quer durch die Stadt. So ein richtiger Sonntagsausflug und eine schöne Seite von London...
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