Hals über Kopf sind wir letzten Samstag in unsere Ferien gestartet. Immerhin, Auto, Route und Hotels hatten wir geplant. Gelesen über die Regionen, wo wir hinwollten, hatte niemand was.
Am London City Airport wollten wir unser Auto abholen, da hiess es gleich, sorry ihr müsst ein wenig warten. Der Mieter vor uns hat einen Unfall gebaut und wir bekamen einen Ersatzwagen, was auch nicht so schlecht war, denn wir wurden in der Kategorie raufgstuft.
Unsere Reise führte uns intelligenterweise quer durch London, da der City Airport im Osten liegt, unser erstes Ziel aber im Westen und keiner auf die Idee gekommen ist, das Auto in Heathrow zu buchen. Benno schwitzte sich durch London und der Navigator war zwischendurch etwas überfordert, zum Glück gibt es elektronische Hilfe! Wir schlängelten uns um die Congestion Charge Zone rum, durch den Rotherhite Tunnel, der etwas eng daherkommt, da aus dem letzten Jahrhundert und mal links von der Themse zu mal rechts von der Themse. Ich habe ganz neue Seiten von London entdeckt, zum Beispiel die Battersea Power Station, die extrem dominant am Themsenufer steht.
Endlich aus der Stadt und auf der Autobahn, entspannten sich die Gemüter und wir fanden einen wunderschönen Sommertag, wie es ihn in London schon lange nicht mehr gab. Wir fuhren Richtung Bristol (das ich immer schön mit Brighton verwechsle...) und machten einen ersten Halt auf einer Autobahnraststätte, wo wir beim obligaten Sandwich im Sonnenschein entspannten. Wir wollten fast nicht mehr weiterfahren, so schön ruhig und sonning war die Autobahnraststätte.
Nach Bristol kommt das Meer und wir steuerten Weston-super-Mare an, wo wir direkt auf dem Strand parkierten und ganz hingerissen von Sonne und Meer waren. England kann ja richtig schön sein, - wenn es nicht regnet... Wir stiegen aus und nach 200 Meter kehrte Benno gleich wieder um, da sich erste Frostbeulen und Hühnerhaut bemerkbar machten. Es ist ja schön sonnig, aber "the little breeze", wie die Engländer es nennen, bläst einen schier von der Insel. Mit Pullover und Jacke bewaffnet, setzten wir uns zwischen die leicht bekleideten Engländer (shorts und Flip-Flops) und assen unsere ersten britischen Erdbeeren - die sich nach genauerem Hinsehen als texanische Erdbeeren entpuppten. Die (die Engländer, nicht die Erdbeeren) haben uns angekuckt, wie wenn wir vom Mond wären...
Weston-super-Mare ist ein richtig englischer Ferienort. Schöne Häuser dem Strand entlang, einen richtigen Pier und natürlich ein Riesensrad aus dem letzten Jahrhundert...
Nachdem wir uns satt gesehen haben und der Sand in alle möglichen Ritzen und Ohren verschwunden ist, sind wir weiter gereist, Devon entgegen.
Am Abend machten wir in Exeter halt. Ein kleines Städtchen, etwa so gross wie Winterthur und die Hauptstadt der Grafschaft Devon. Mit Taxi liessen wir uns in die Stadt chauffieren und machten eine kulinarische Neuentdeckung, die Kette "Bill's", die rustikal als Mix von italienischer und englischer Küche daherkommt. Mit richtig guten Oliven und Bill's Beer war Benno sofort begeistert und er probierte seinen ersten Fish pie. Ich hielt mich an einen "naked" burger (ohne Brot, mit viel Salat), der auch genial gut war.
Nach unserem feinen Nachtessen zog es uns in die Cocktail Bar von Exeter, ein Kellergewölbe, in dem Benno nirgends stehen konnte... sie sind halt etwas kurz, die Engländer.
Zufrieden liessen wir uns im Taxi wieder ins Hotel chauffieren und wurden gleich über den lokalen "heavy tree" also Baum, wo sie früher die Leute aufgeknüpft haben, informiert und wie viele Gerippe sie gerade kürzlich ausgegraben haben... sehr symphatisch, der Taxifahrer.
In unmittelbarer Nachbarschaft zu unserem Hotel lag die "sunshine" Fabrik, wie sie die Einheimischen nennen, die nationale Meteorologieanstalt....wobei sich die Leute immer noch krumm lachen, wie die Meteorologen mal vor Jahren eine Sommerprognose abgegeben haben und so komplett daneben lagen, dass es statt angekündigtem Sonnenschein eine Überschwemmung gab.
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