Mittwoch, 25. September 2013

Letzes Wochenende - Street Art und Open Houses

Das letzte Wochenende hier in London mit Benno stand ganz im Zeichen von Sightseeing und Einpacken.
Meine Wohnung sieht aus wie wenn eine Bombe eingeschlagen hätte und so langsam muss ich definitv meine Triage vornehmen: Sachen die hier bleiben, Sachen die ich mitnehme, falls es noch Platz im Koffer hat und Sachen die sicher nach Hause mitkommen. Was sich da alles ansammelt in einem Jahr... unglaublich. Zum Glück habe ich ganz in der Nähe eine Art Brockenstube gefunden, die mir meinen ganzen Haushalt abnimmt, von der Tasse bis zum Badezimmerteppich, somit muss ich das nicht einfach fort werfen.
Aber zurück zum Wochenende. Wir haben einen Rundgang zum Thema Street Art gebucht und versammelten uns Nähe Liverpool Street, wo so ein paar Freaks und Künstler uns mitnahmen auf eine Entteckungsreise im Osten von London. Street Art ist nicht dasselbe wie Graffiti, wurde uns mitgeteilt, obwohl beides irgendwie miteinander zu tun hat.
Wir gingen von Bruchbude zu Bruchbude, einmal quer durch die Brick Lane und wurden über Quartier und Kunst aufgeklärt. Vor allem die Bilder sind zum Teil schon sehr interessant und ein grosser Reiz ist, dass sich stetig alles verändert, sprich das nach ein paar Monaten die Bilder übermalt werden und neu gestaltet werden. Allerdings sind die Quartiere wie Brick Lane und rund um die Liverpool Street bedroht von der Ausweitung der City, die nach und nach einen Glaspalast nach dem anderen in diesen Quartieren hoch zieht, da das Finanzzentrum halt unmittelbar in der Nachbarschaft ist. Man kann gespannt sein, wie das Quartier in 5 Jahren aussieht und ob Street Art wohl auch weiter nach Osten wandert oder eher verschwindet.
Danach wollten wir die Gelegenheit nutzen die "open houses" zu besichtigen. An einem Wochenende im Jahr machen viele spezielle Bauten, unter anderem auch die grossen Wolkenkratzer im Finanzzentrum die Türen auf und man darf auch als Normalo gucken gehen. Schon beim hin fahren mit dem Bus, stellten wir fest, die Warteschlangen sind lang... ganz nach dem Prinzip, wer zuerst kommt, darf zuerst.
Auch hatte ich mich online im Wettbewerb eingeschrieben um Downing Street Number 10 oder den Shard gucken zu gehen, natürlich hatte ich nicht gewonnen. Aber wir dachten, dass wir in der City noch was finden und wanderten zum 42 Tower. Die Schlange wr nicht mehr ganz so lang, aber da wir eine Stunde vor Schliessung kamen, keine Chance mehr reinzukommen.  Danach wanderten wir zum Gherkin und Lloyd's Gebäude... kilometerlange Schlangen. Das englische Hobby vom Schlange stehen, überzeugt mich immer noch nicht wirklich...
Engländer haben keine Mühe damit 3 Stunden für eine Ausstellung oder für ein Gebäude anzustehen, im Gegenteil, das ist ein "social event", man lernt Vordermann und Hintermann kennen, trinkt Kaffee und unterhält sich bestens. Wohl eine Art von erzwungener Entschleunigung? Mir geht das einfach nicht in den Kopf und schon gar nicht in die Beine. Somit haben wir darauf verzichtet und haben uns kleiner Gebäude und Kirchen mitten drin angesehen, bevor wir uns zu einem feinen Nachtessen und natürlich einem Pub Besuch aufmachten.
Als Benno am Montag morgen abreiste, mit extra Tasche und den Koffer voll gepackt bis obenhin, (übrigens, vielen Dank nochmals für die Schlepperei!) kam dann schon ein bisschen Wehmut auf... das wars dann wohl mit London. 
 


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