Endlich fertig. Nach 2 Tagen schrubben, wienern, polieren, staubsaugern und putzen bin ich endlich durch. Meine Wohnung sieht aus wie neu und ich hab sogar Muskelkater in den Fingern. Ich weiss nicht wie man eine 100% Stelle als Putzfrau überlebt... ich würde nach einer Woche kapitulieren.
Ich hab übrigens auch eine neue Stelle, aber als Financial Controller... am 1. Oktober gehts in Zürich gleich los. Bin ja gespannt ;-).
So, jetzt geht es zum Schlüssel abgeben und meine letzte Nacht in London in einem kleinen Hotel irgendwo am Ende der Stadt steht bevor... Morgen flieg ich heim...
"Meine" George Row werde ich vermissen! Schniefff!
Mittwoch, 25. September 2013
Letzes Wochenende - Street Art und Open Houses
Das letzte Wochenende hier in London mit Benno stand ganz im Zeichen von Sightseeing und Einpacken.
Meine Wohnung sieht aus wie wenn eine Bombe eingeschlagen hätte und so langsam muss ich definitv meine Triage vornehmen: Sachen die hier bleiben, Sachen die ich mitnehme, falls es noch Platz im Koffer hat und Sachen die sicher nach Hause mitkommen. Was sich da alles ansammelt in einem Jahr... unglaublich. Zum Glück habe ich ganz in der Nähe eine Art Brockenstube gefunden, die mir meinen ganzen Haushalt abnimmt, von der Tasse bis zum Badezimmerteppich, somit muss ich das nicht einfach fort werfen.
Aber zurück zum Wochenende. Wir haben einen Rundgang zum Thema Street Art gebucht und versammelten uns Nähe Liverpool Street, wo so ein paar Freaks und Künstler uns mitnahmen auf eine Entteckungsreise im Osten von London. Street Art ist nicht dasselbe wie Graffiti, wurde uns mitgeteilt, obwohl beides irgendwie miteinander zu tun hat.
Wir gingen von Bruchbude zu Bruchbude, einmal quer durch die Brick Lane und wurden über Quartier und Kunst aufgeklärt. Vor allem die Bilder sind zum Teil schon sehr interessant und ein grosser Reiz ist, dass sich stetig alles verändert, sprich das nach ein paar Monaten die Bilder übermalt werden und neu gestaltet werden. Allerdings sind die Quartiere wie Brick Lane und rund um die Liverpool Street bedroht von der Ausweitung der City, die nach und nach einen Glaspalast nach dem anderen in diesen Quartieren hoch zieht, da das Finanzzentrum halt unmittelbar in der Nachbarschaft ist. Man kann gespannt sein, wie das Quartier in 5 Jahren aussieht und ob Street Art wohl auch weiter nach Osten wandert oder eher verschwindet.
Danach wollten wir die Gelegenheit nutzen die "open houses" zu besichtigen. An einem Wochenende im Jahr machen viele spezielle Bauten, unter anderem auch die grossen Wolkenkratzer im Finanzzentrum die Türen auf und man darf auch als Normalo gucken gehen. Schon beim hin fahren mit dem Bus, stellten wir fest, die Warteschlangen sind lang... ganz nach dem Prinzip, wer zuerst kommt, darf zuerst.
Auch hatte ich mich online im Wettbewerb eingeschrieben um Downing Street Number 10 oder den Shard gucken zu gehen, natürlich hatte ich nicht gewonnen. Aber wir dachten, dass wir in der City noch was finden und wanderten zum 42 Tower. Die Schlange wr nicht mehr ganz so lang, aber da wir eine Stunde vor Schliessung kamen, keine Chance mehr reinzukommen. Danach wanderten wir zum Gherkin und Lloyd's Gebäude... kilometerlange Schlangen. Das englische Hobby vom Schlange stehen, überzeugt mich immer noch nicht wirklich...
Engländer haben keine Mühe damit 3 Stunden für eine Ausstellung oder für ein Gebäude anzustehen, im Gegenteil, das ist ein "social event", man lernt Vordermann und Hintermann kennen, trinkt Kaffee und unterhält sich bestens. Wohl eine Art von erzwungener Entschleunigung? Mir geht das einfach nicht in den Kopf und schon gar nicht in die Beine. Somit haben wir darauf verzichtet und haben uns kleiner Gebäude und Kirchen mitten drin angesehen, bevor wir uns zu einem feinen Nachtessen und natürlich einem Pub Besuch aufmachten.
Als Benno am Montag morgen abreiste, mit extra Tasche und den Koffer voll gepackt bis obenhin, (übrigens, vielen Dank nochmals für die Schlepperei!) kam dann schon ein bisschen Wehmut auf... das wars dann wohl mit London.
Meine Wohnung sieht aus wie wenn eine Bombe eingeschlagen hätte und so langsam muss ich definitv meine Triage vornehmen: Sachen die hier bleiben, Sachen die ich mitnehme, falls es noch Platz im Koffer hat und Sachen die sicher nach Hause mitkommen. Was sich da alles ansammelt in einem Jahr... unglaublich. Zum Glück habe ich ganz in der Nähe eine Art Brockenstube gefunden, die mir meinen ganzen Haushalt abnimmt, von der Tasse bis zum Badezimmerteppich, somit muss ich das nicht einfach fort werfen.
Aber zurück zum Wochenende. Wir haben einen Rundgang zum Thema Street Art gebucht und versammelten uns Nähe Liverpool Street, wo so ein paar Freaks und Künstler uns mitnahmen auf eine Entteckungsreise im Osten von London. Street Art ist nicht dasselbe wie Graffiti, wurde uns mitgeteilt, obwohl beides irgendwie miteinander zu tun hat.
Wir gingen von Bruchbude zu Bruchbude, einmal quer durch die Brick Lane und wurden über Quartier und Kunst aufgeklärt. Vor allem die Bilder sind zum Teil schon sehr interessant und ein grosser Reiz ist, dass sich stetig alles verändert, sprich das nach ein paar Monaten die Bilder übermalt werden und neu gestaltet werden. Allerdings sind die Quartiere wie Brick Lane und rund um die Liverpool Street bedroht von der Ausweitung der City, die nach und nach einen Glaspalast nach dem anderen in diesen Quartieren hoch zieht, da das Finanzzentrum halt unmittelbar in der Nachbarschaft ist. Man kann gespannt sein, wie das Quartier in 5 Jahren aussieht und ob Street Art wohl auch weiter nach Osten wandert oder eher verschwindet.
Danach wollten wir die Gelegenheit nutzen die "open houses" zu besichtigen. An einem Wochenende im Jahr machen viele spezielle Bauten, unter anderem auch die grossen Wolkenkratzer im Finanzzentrum die Türen auf und man darf auch als Normalo gucken gehen. Schon beim hin fahren mit dem Bus, stellten wir fest, die Warteschlangen sind lang... ganz nach dem Prinzip, wer zuerst kommt, darf zuerst.
Auch hatte ich mich online im Wettbewerb eingeschrieben um Downing Street Number 10 oder den Shard gucken zu gehen, natürlich hatte ich nicht gewonnen. Aber wir dachten, dass wir in der City noch was finden und wanderten zum 42 Tower. Die Schlange wr nicht mehr ganz so lang, aber da wir eine Stunde vor Schliessung kamen, keine Chance mehr reinzukommen. Danach wanderten wir zum Gherkin und Lloyd's Gebäude... kilometerlange Schlangen. Das englische Hobby vom Schlange stehen, überzeugt mich immer noch nicht wirklich...
Engländer haben keine Mühe damit 3 Stunden für eine Ausstellung oder für ein Gebäude anzustehen, im Gegenteil, das ist ein "social event", man lernt Vordermann und Hintermann kennen, trinkt Kaffee und unterhält sich bestens. Wohl eine Art von erzwungener Entschleunigung? Mir geht das einfach nicht in den Kopf und schon gar nicht in die Beine. Somit haben wir darauf verzichtet und haben uns kleiner Gebäude und Kirchen mitten drin angesehen, bevor wir uns zu einem feinen Nachtessen und natürlich einem Pub Besuch aufmachten.
Als Benno am Montag morgen abreiste, mit extra Tasche und den Koffer voll gepackt bis obenhin, (übrigens, vielen Dank nochmals für die Schlepperei!) kam dann schon ein bisschen Wehmut auf... das wars dann wohl mit London.
Regentage
Das liebe Wetter.... seit einer Woche ist es kalt, windig und regnerisch... wohl typisch London. Die Schule, die gerade neben mir ist, hatte Renovationsarbeiten am Dach über die Ferien und jetzt, beim ersten Regen, sieht man Leute mit Eimer rumrennen und Handwerker auf dem Dach... Tja...warum wohl :-).
Meine letzte Woche hier war ruhig und ich bin zwischen Museum, Vorstellungsgesprächen und allen noch "Tschüss sagen" herumgependelt und hatte Zeit mit meinen Fotos noch Geschenke zu basteln. Bin gespannt, wie die ankommen....
Meine letzte Woche hier war ruhig und ich bin zwischen Museum, Vorstellungsgesprächen und allen noch "Tschüss sagen" herumgependelt und hatte Zeit mit meinen Fotos noch Geschenke zu basteln. Bin gespannt, wie die ankommen....
Mittwoch, 18. September 2013
Musical: Les Misérables
Zum Abschied von London (waaahhh, ich flieg nächste Woche heim!) habe ich mir ein weiteres Musical Ticket gekauft. Nach "Billy Elliot", "The Lion King" und "Book of Mormon" bin ich in den echten Klassiker gegangen: Les Misérables. Und wow, es war der Hammer. Zuvor hatte ich 2 Stunden Vorstellungsgespräch, was ziemlich anstrengend war. Somit war ich froh, in den Stuhl zu plumsen und mich einfach davontragen zu lassen.
Die Story ist extrem dicht und spielt vor der französischen Revolution, man muss echt aufpassen, dass man da nachkommt. Irgendwo klingelt aber noch was, dass man die Geschichte zu Schulzeiten mal gelesen hat. Hier zum nachlesen: Les Misérables.
Was ich persönlich cool finde, die Geschichte ist extrem vielschichtig und es geht nicht nur um ein Liebespaar, sondern um arm und reich, gut und böse und dass man das nicht immer so genau erkennt, wo jetzt grad was ist.
Im Musical spielen sie das Ganze ungefähr mit 30 Personen und einem kleinen Orchester. Ich war in der zweiten Reihe und hab ein bisschen Nackenstarre vom raufschauen und zu schauen gab es viel! Die Bühne im Queens Theatre ist ziemlich klein. Somit wurde mit einer rotierender Bühne und genialen Lichteffekten gearbeitet. Das Ganze ist eher düster und dunkel, aber umso mehr effektvoll. Die Musik ist genial, mit Duetten, Trios und auch grossen eindrücklichen Songs, wie "Do you hear the people sing" die richtig unter die Haut gehen. Das Leitmotiv der Musik ist klar und kommt immer wieder in verschiedenen Varianten und Formen. Meine Lieblingsrolle ist klar die des Polizieinspektors Javerts, der sich am Schluss in die Seine stürzt, da er nicht mehr weiss, wo oben und unten ist. Der Sänger war einfach klasse!
Wie ihr seht, ein echtes Highlight und ganz klar einer meiner Favoriten! Ein bisschen Sitzleder braucht es aber, das Musical geht fast 3 Stunden...
Die Story ist extrem dicht und spielt vor der französischen Revolution, man muss echt aufpassen, dass man da nachkommt. Irgendwo klingelt aber noch was, dass man die Geschichte zu Schulzeiten mal gelesen hat. Hier zum nachlesen: Les Misérables.
Was ich persönlich cool finde, die Geschichte ist extrem vielschichtig und es geht nicht nur um ein Liebespaar, sondern um arm und reich, gut und böse und dass man das nicht immer so genau erkennt, wo jetzt grad was ist.
Im Musical spielen sie das Ganze ungefähr mit 30 Personen und einem kleinen Orchester. Ich war in der zweiten Reihe und hab ein bisschen Nackenstarre vom raufschauen und zu schauen gab es viel! Die Bühne im Queens Theatre ist ziemlich klein. Somit wurde mit einer rotierender Bühne und genialen Lichteffekten gearbeitet. Das Ganze ist eher düster und dunkel, aber umso mehr effektvoll. Die Musik ist genial, mit Duetten, Trios und auch grossen eindrücklichen Songs, wie "Do you hear the people sing" die richtig unter die Haut gehen. Das Leitmotiv der Musik ist klar und kommt immer wieder in verschiedenen Varianten und Formen. Meine Lieblingsrolle ist klar die des Polizieinspektors Javerts, der sich am Schluss in die Seine stürzt, da er nicht mehr weiss, wo oben und unten ist. Der Sänger war einfach klasse!
Wie ihr seht, ein echtes Highlight und ganz klar einer meiner Favoriten! Ein bisschen Sitzleder braucht es aber, das Musical geht fast 3 Stunden...
Mittwoch, 11. September 2013
Arsenal Woolwich - Thames Barrier - Greenwich
Viel Besuch flog dieses Wochenende ins Haus und es war auch Ferienendewochenend für Benno, der am Montag wieder in die Schweiz zurückgeflogen ist. Jemand muss ja arbeiten in der Familie :-)
Wir hatten Simon zu Besuch und Nathalie und Patricia in der Stadt, die sich vor dem Winter noch mit der neusten Mode eindeckten.
Nach einem ausgiebigen English Breakfast mit Würstchen, Ei, Bohnen an Tomatensauche, Pilz und Tomate, verabredeten wir uns in Arsenal - Woolwich von wo aus wir unseren Spaziergang (andere nannten es nachher "doof, doohooof!", aber dazu später mehr.) starteten. Woolwich (wird ungefähr Wulitsch ausgesprochen) ist der Ort, der dieses Jahr durch die Medien geschleift wurde, als dieser Machetenmensch jemand anderen niedermetzelte.
Uns präsentierte sich das Kleinstädtchen im Osten von London friedlich und typisch London, mit einer grossen Einkaufsstrasse, mit Kinderriesenrad, Multikulti auf der Strasse und alles von Tesco bis Marks & Spencer.
Nachdem alle eingetroffen waren, merkten wir, dass die Karte zu Hause geblieben war und versuchten uns lokal zu orientieren und die Themse zu finden. Dies gelang nach kurzer Zeit und vorbei am Royal Artillery Museum wurden wir fündig. Ein grosser Kinderhaufen spielte Krieg in Tarnfarben mit voller Begeisterung und unter Aufssicht eines echten Soldaten. Früh übt sich, was eine Eroberernation werden will...
An der Themse entlang wanderten wir durch Industriegebiet und an der Fähre entlang, die hier mit guter Warteschlange über die Themse geht, anstelle einer Brücke. Dann sieht man es bereits in der Ferne blitzen. Die Thames Barrier leuchten in der Sonne und dahinter sieht man Canary Wharf mal von der anderen Seite und mit dem O2 Stadion im Vordergrund.
Bei Sonne sogar ein sehr schöner Anblick. Wir hatten an Wetter alles im zehn Minuten Takt, von sonnig, heiss bis orkanartig böig und kaltem Regen. Der letzte Abschnitt zu den Thames Barrier macht wieder einen riesigen Umweg und man läuft an grosser Autostrasse entlang und durch einen Parkplatz, der leerer nicht sein könnte bis zu Thames Barrier. Auf dem Damm kann man sich einen Überblick verschaffen und wir dann durch das Kaffee ins Informationszentrum geleitet. Wir konnten das Zentrum fast ganz alleine in Beschlag nehmen und vor allen Bewegungsmeldern durfte jemand einen kleinen Tanz aufführen, um die Elektronik in Schwung zu bringen. Man fängt mit einem Film über die Thames Barrier an, Musik aus dem letzten Jahrhundert und so im Stil von amerikanischen Raumfahrt Werbefilmchen gedreht. Grauslig, aber trotzdem beeindruckend, wie das Ding mit Beton und Steinen gebaut wurde und die 20 Meter hohen Stahlschleusen an Ort und Stelle gebracht wurde. Zum Glück kann man auf Wasser vieles sehr gut transportieren. Danach stoffelten wir noch ein bisschen weiter und am Schluss kapierten auch Physik Minderbemittelte wie ich, wie die Barriere funktioniert und bei welchen Wetterlagen sie zum Einsatz kommt.
Danach schauten wir uns die Barriers aus der Nähe an und machten uns auf den Weg nach Greenwich. Eigentlich wollten wir der Themse folgen, was Anfangs auch gut funktionierte und uns durch Kiesgruben und an anderen Dockland -Highlights vorbeiführte... Beim North Greenwich Jachtclub fing dann die Misere an und wir verfranzten uns, als wir den Weg suchten.
Wir versuchten die Halbinsel abzukürzen, was uns zum O2 Stadion führte, was aber leider nicht idyllisch an der Themse entlang ging sondern einfach quer durch Wohnquartier, Park und Baustellen. Beim O2 gab es wenigstens wieder Wasser zu kaufen und andere Touristen. Leider ging es weiter an einer Hauptstrasse entlang und die Häuser die wir vorher von rechts gesehen haben, sahen wir nun einfach von links... doof so eine Halbinsel...
Auch war nie ganz klar, wie weit wir jetzt noch vom Ziel entfernt waren und ob es noch Stunden oder Minuten geht, was zusätzlich mühsam wurde. Nach kurzer Umfrage wurde weiterhin der Weg zu Fuss zurück gelegt, aber nach der gefühlten hundersten Strasse, die doch wieder ähnlich aussah wie vorher, waren wir kurz vor der Meuterei und schauten uns nach den roten Bussen um.
Mit gut zureden wurden wir noch bis zur nächsten Biegung geschleift und welch Wunder, da war sie wieder, die Themse. Und ha, haaaa... da ist auch Greenwich....
Gleich etwas versöhnt, stürmten wir Richtung Touristenzentrum wo es dann endlich ein Meantime Beer gab, was uns natürlich auch direkt in den Kopf stieg, ob mit oder ohne grosszügiges englisches Frühstück.
Nun kam der gemütlichere Teil. Nachdem wir die Beine von uns gestreckt hatten und im Takt mit den Wolkenbewegungen die Jacke aus- und wieder angezogen hatten, machten wir uns auf zum kleinen Markt. Da Samstag, war der Markt wie immer komplett mit Touristen überschwemmt, aber er hat doch ein paar nette Details, die man sich anschauen kann. Benno stolperte über einen Kinderbuchautor, den ihn komplett faszinierte, da er aber mal wieder ohne Nöteli unterwegs war, konnte er mir kein Buch mit dem Namen "I am Spartapuss" bringen... :-) na ganz nüchtern war der Herr wohl auch nicht mehr...
Nach diesem ganzen Trubel nahmen wir das Boot bis London Bridge. Wir bekamen dieses Mal eine kleine Extrafähre und gewisse waren so erschöpft, dass sie sofort einschliefen, kaum eingestiegen. In London Bridge besuchten wir dann mein Unglückspub, wo mir das letzte Mal mein Notebook geklaut wurden und sassen noch etwas draussen. Nach einem weiteren Pub machten wir uns auf in das indische Restaurant an der Tower Bridge, das ich gerne und oft besuche und wir machten uns hungrig über die mehr oder weniger authentischen indischen Speisen her. Mmmmh... ich war danach auch komplett erledigt und nach kurzem Schlummertrunk wirklich bettreif. Aber schön war der Tag mit vielen Gesprächen und all den Erlebnissen.
Wir hatten Simon zu Besuch und Nathalie und Patricia in der Stadt, die sich vor dem Winter noch mit der neusten Mode eindeckten.
Nach einem ausgiebigen English Breakfast mit Würstchen, Ei, Bohnen an Tomatensauche, Pilz und Tomate, verabredeten wir uns in Arsenal - Woolwich von wo aus wir unseren Spaziergang (andere nannten es nachher "doof, doohooof!", aber dazu später mehr.) starteten. Woolwich (wird ungefähr Wulitsch ausgesprochen) ist der Ort, der dieses Jahr durch die Medien geschleift wurde, als dieser Machetenmensch jemand anderen niedermetzelte.
Uns präsentierte sich das Kleinstädtchen im Osten von London friedlich und typisch London, mit einer grossen Einkaufsstrasse, mit Kinderriesenrad, Multikulti auf der Strasse und alles von Tesco bis Marks & Spencer.
Nachdem alle eingetroffen waren, merkten wir, dass die Karte zu Hause geblieben war und versuchten uns lokal zu orientieren und die Themse zu finden. Dies gelang nach kurzer Zeit und vorbei am Royal Artillery Museum wurden wir fündig. Ein grosser Kinderhaufen spielte Krieg in Tarnfarben mit voller Begeisterung und unter Aufssicht eines echten Soldaten. Früh übt sich, was eine Eroberernation werden will...
An der Themse entlang wanderten wir durch Industriegebiet und an der Fähre entlang, die hier mit guter Warteschlange über die Themse geht, anstelle einer Brücke. Dann sieht man es bereits in der Ferne blitzen. Die Thames Barrier leuchten in der Sonne und dahinter sieht man Canary Wharf mal von der anderen Seite und mit dem O2 Stadion im Vordergrund.
Bei Sonne sogar ein sehr schöner Anblick. Wir hatten an Wetter alles im zehn Minuten Takt, von sonnig, heiss bis orkanartig böig und kaltem Regen. Der letzte Abschnitt zu den Thames Barrier macht wieder einen riesigen Umweg und man läuft an grosser Autostrasse entlang und durch einen Parkplatz, der leerer nicht sein könnte bis zu Thames Barrier. Auf dem Damm kann man sich einen Überblick verschaffen und wir dann durch das Kaffee ins Informationszentrum geleitet. Wir konnten das Zentrum fast ganz alleine in Beschlag nehmen und vor allen Bewegungsmeldern durfte jemand einen kleinen Tanz aufführen, um die Elektronik in Schwung zu bringen. Man fängt mit einem Film über die Thames Barrier an, Musik aus dem letzten Jahrhundert und so im Stil von amerikanischen Raumfahrt Werbefilmchen gedreht. Grauslig, aber trotzdem beeindruckend, wie das Ding mit Beton und Steinen gebaut wurde und die 20 Meter hohen Stahlschleusen an Ort und Stelle gebracht wurde. Zum Glück kann man auf Wasser vieles sehr gut transportieren. Danach stoffelten wir noch ein bisschen weiter und am Schluss kapierten auch Physik Minderbemittelte wie ich, wie die Barriere funktioniert und bei welchen Wetterlagen sie zum Einsatz kommt.
Danach schauten wir uns die Barriers aus der Nähe an und machten uns auf den Weg nach Greenwich. Eigentlich wollten wir der Themse folgen, was Anfangs auch gut funktionierte und uns durch Kiesgruben und an anderen Dockland -Highlights vorbeiführte... Beim North Greenwich Jachtclub fing dann die Misere an und wir verfranzten uns, als wir den Weg suchten.
Wir versuchten die Halbinsel abzukürzen, was uns zum O2 Stadion führte, was aber leider nicht idyllisch an der Themse entlang ging sondern einfach quer durch Wohnquartier, Park und Baustellen. Beim O2 gab es wenigstens wieder Wasser zu kaufen und andere Touristen. Leider ging es weiter an einer Hauptstrasse entlang und die Häuser die wir vorher von rechts gesehen haben, sahen wir nun einfach von links... doof so eine Halbinsel...
Auch war nie ganz klar, wie weit wir jetzt noch vom Ziel entfernt waren und ob es noch Stunden oder Minuten geht, was zusätzlich mühsam wurde. Nach kurzer Umfrage wurde weiterhin der Weg zu Fuss zurück gelegt, aber nach der gefühlten hundersten Strasse, die doch wieder ähnlich aussah wie vorher, waren wir kurz vor der Meuterei und schauten uns nach den roten Bussen um.
Mit gut zureden wurden wir noch bis zur nächsten Biegung geschleift und welch Wunder, da war sie wieder, die Themse. Und ha, haaaa... da ist auch Greenwich....
Gleich etwas versöhnt, stürmten wir Richtung Touristenzentrum wo es dann endlich ein Meantime Beer gab, was uns natürlich auch direkt in den Kopf stieg, ob mit oder ohne grosszügiges englisches Frühstück.
Nun kam der gemütlichere Teil. Nachdem wir die Beine von uns gestreckt hatten und im Takt mit den Wolkenbewegungen die Jacke aus- und wieder angezogen hatten, machten wir uns auf zum kleinen Markt. Da Samstag, war der Markt wie immer komplett mit Touristen überschwemmt, aber er hat doch ein paar nette Details, die man sich anschauen kann. Benno stolperte über einen Kinderbuchautor, den ihn komplett faszinierte, da er aber mal wieder ohne Nöteli unterwegs war, konnte er mir kein Buch mit dem Namen "I am Spartapuss" bringen... :-) na ganz nüchtern war der Herr wohl auch nicht mehr...
Nach diesem ganzen Trubel nahmen wir das Boot bis London Bridge. Wir bekamen dieses Mal eine kleine Extrafähre und gewisse waren so erschöpft, dass sie sofort einschliefen, kaum eingestiegen. In London Bridge besuchten wir dann mein Unglückspub, wo mir das letzte Mal mein Notebook geklaut wurden und sassen noch etwas draussen. Nach einem weiteren Pub machten wir uns auf in das indische Restaurant an der Tower Bridge, das ich gerne und oft besuche und wir machten uns hungrig über die mehr oder weniger authentischen indischen Speisen her. Mmmmh... ich war danach auch komplett erledigt und nach kurzem Schlummertrunk wirklich bettreif. Aber schön war der Tag mit vielen Gesprächen und all den Erlebnissen.
Dienstag, 10. September 2013
König in Edinburgh - Leith Water Walk
Durch Edinburgh fliesst die Leith und sie mündet schliesslich in Leith ins Meer. Da botanischer Garten, grosser Park und andere interessante Dinge in der Nähe der Leith sind, beschlossen wir von unserem Hotel aus, flussaufwärts der Leith zu folgen und die Sehenswürdigkeiten abzuklappern.
Das stellte sich als ganz einfach heraus, an allen schwierigen Stellen oder Brücken ist es relativ gut beschrieben wo weiter und wir hatten, bis auf ein geschlossenes Tor keine Mühe den Weg zu finden. Man läuft auch fast immer ganz der Leith entlang und muss nur selten Umwege laufen.
Zuerst geht es durch das hippe Leith Quartier, das mit Hafencharme und neuen Wohnungen was zu bieten hat. So mancher hat doch eine gärtnerische Ader und verwandelt seine Quadratzentimeter grossen Garten in ein Paradies. Die anderen, nutzen das draussen sein nicht wirklich, bei den herrschenden Temperaturen auch kein Wunder.
Danach stoffelten wir dem Industriegelände entlang, von einer Garage, zur nächsten Metallwerkzeughalle. Überall geschäftiges Treiben, viele Brennesseln und praktisch keine Spaziergänger. Später trifft man auf einen ersten Park, wo wir auf Hündeler und andere Leute mit Zeit trafen. Der Weg ist neu und führt über schöne Kieswege der Leith enlang.
Als wir in die Nähe des botanischen Gartens kamen, wurden die Häuser plötzlich viel gepflegter, die Brücken moderner und die Gärten ungemein luxuriös. Aber überall sieht man Hochwasserschutztüren und -wände aus Stahl. Die Leith kann offensichtlich schon auch toben und ist nicht nur das harmlose Bächlein, das wir gesehen haben.
Der botanische Garten von Edinburgh ist riesig. Besonder beeindruckend ist eine Abfolge von riesigen Gewächshäusern, in denen von der Wüste bis zum Regenwald sämtliche Klimazonen nachgebaut wurden und in den verschiedenen Häusern umgesetzt wurde. Einen Moment lang wähnt man sich im Farnurwald in Neuseeland, umgeben von Moos, mannshohen Farnen und Wasser, danach ist man bei einem asiatischen Teich mit grossen Seerosenblätter, wo der Schweiss nur so runterläuft und sogar meine Kamera anfängt anzulaufen. Zwischendurch überall blühende Orchideen, spezielle Pflanzen und sprudelndes Wasser. Aber seht selbst:
Nach diesem exotischen und warmen Ausflug machten wir uns wieder auf unseren kalten Weg zur Leith, wieder durchquerten wir einen Park und kamen an einem Cricketmatch vorbei, wo die Leute sogar auf einem Dach sitzen und über die Mauer gafften. Da weder Benno noch ich etwas von Cricket verstehen und somit die Freude nur gering teilen konnten, watschelten wir ziemlich schnell weiter und landeten in Stockbridge. Das ist ein Stadtteil, der offensichlich nicht den Touristen gehört, der aber ganz schicke Cafés und Sandwichbars zu bieten hat. Für uns reichte die Zeit nur um ein Sandwich mitzunehmen und am Bankomat ein paar Flöckli rauszulassen. Welche Überraschung! Die Schotten haben ihr eigenes Pfund... oh nein, das hiess, wir mussten diese Nötli noch loswerden, bevor wir wieder nach London reisten... Etwas überrascht hat es mich schon, dass sie ihre eigenen Noten führen, aber na ja.... jedes Euroland darf ja auch seine eigenen Euromünzen führen....
Weiter der Leith entlang fanden wir ein hübsches Plätzli um unser Sandwich zu vertilgen. Da fiel uns wieder der Geruch in Edinburgh auf. Schon Tage vorher hatten wir uns gewundert, dass es, falls es mal nicht windet doch etwas merkwürdig riecht.... nach kurzem hin und her wussten wir auch nach was...Brauerei natürlich!
Dieser zweite Teil des Weges war eigentlich der Schönere, da man quer durch den Park wandert und dann zu einem Areal wo früher die Mühle stand. Grosse Bauten und die Strassennamen lassen keinen Zweifel offen. Hier ist man schon fast in einer Art Tobel, wo links und rechts Hügel oder Häuser hochgehen und im Winter wohl nicht mehr viel Licht reinkommt. Dafür schönstes Grün in allen Abstufungen.
Die Gegend hat viel Charme mit alten Steinhäusern, kleinen Schlössli und hier trifft man wieder viele Jogger, die sich den Weg entlang quälen, mit oder ohne Hund. In Schottland sind die beliebtestens Hunderassen nicht mehr Bullpit, Rotweiler oder Bulldogge wie bei den südlichen Nachbarn, sondern man sieht viele dicht behaarte Windhunde, Jagdhunde in allen Grössen und den Scottish Terrier, der schwarz und frech um die Ecke gesaust kommt... Trägt ungemein zur Entspannung im öffentlichen Leben bei, wenn man nicht an jeder Ecke damit rechnen muss, dass eine mehr oder minder ausgebildete Kampfmaschine um die Ecke kommt. Merkwürdige Vorliebe bei den Schotten ist aber der deutsche Schäferhund... man sieht sie so oft wie in der Schweiz den Labrador.
Unser Weg fühte uns weiter am Fluss entlang und quer durch einen Friedhof, da der normale Weg gesperrt war. Wieder hundert Treppenstufen rauf auf den Hügel und zum Museum of Modern Art, das wir erst fanden, als wir praktisch drauf fielen. Dankbar für die nächste Sitzgelegenheit und eine schöne Ausstellung über Hexen und ihre Darstellung in der Kunst liessen wir den Nachmittag ausklingen, bevor es zurück in die Stadt ging und zum nächsten Ale und Whiskey.
Ganz schön anstrengend, den ganzen Tag im kalten Wind, viel zu schauen und vor allem immer mal wieder runter zum Fluss, rauf auf den Weg, Weg finden und vor allem das nächste Bier suchen... Aber zurück im Hotel, wussten wir auch, warum die Beine müde waren und meine Kamera platzte fast vor lauter neuen Photos.
Das stellte sich als ganz einfach heraus, an allen schwierigen Stellen oder Brücken ist es relativ gut beschrieben wo weiter und wir hatten, bis auf ein geschlossenes Tor keine Mühe den Weg zu finden. Man läuft auch fast immer ganz der Leith entlang und muss nur selten Umwege laufen.
Zuerst geht es durch das hippe Leith Quartier, das mit Hafencharme und neuen Wohnungen was zu bieten hat. So mancher hat doch eine gärtnerische Ader und verwandelt seine Quadratzentimeter grossen Garten in ein Paradies. Die anderen, nutzen das draussen sein nicht wirklich, bei den herrschenden Temperaturen auch kein Wunder.
Danach stoffelten wir dem Industriegelände entlang, von einer Garage, zur nächsten Metallwerkzeughalle. Überall geschäftiges Treiben, viele Brennesseln und praktisch keine Spaziergänger. Später trifft man auf einen ersten Park, wo wir auf Hündeler und andere Leute mit Zeit trafen. Der Weg ist neu und führt über schöne Kieswege der Leith enlang.
Als wir in die Nähe des botanischen Gartens kamen, wurden die Häuser plötzlich viel gepflegter, die Brücken moderner und die Gärten ungemein luxuriös. Aber überall sieht man Hochwasserschutztüren und -wände aus Stahl. Die Leith kann offensichtlich schon auch toben und ist nicht nur das harmlose Bächlein, das wir gesehen haben.
Der botanische Garten von Edinburgh ist riesig. Besonder beeindruckend ist eine Abfolge von riesigen Gewächshäusern, in denen von der Wüste bis zum Regenwald sämtliche Klimazonen nachgebaut wurden und in den verschiedenen Häusern umgesetzt wurde. Einen Moment lang wähnt man sich im Farnurwald in Neuseeland, umgeben von Moos, mannshohen Farnen und Wasser, danach ist man bei einem asiatischen Teich mit grossen Seerosenblätter, wo der Schweiss nur so runterläuft und sogar meine Kamera anfängt anzulaufen. Zwischendurch überall blühende Orchideen, spezielle Pflanzen und sprudelndes Wasser. Aber seht selbst:
Nach diesem exotischen und warmen Ausflug machten wir uns wieder auf unseren kalten Weg zur Leith, wieder durchquerten wir einen Park und kamen an einem Cricketmatch vorbei, wo die Leute sogar auf einem Dach sitzen und über die Mauer gafften. Da weder Benno noch ich etwas von Cricket verstehen und somit die Freude nur gering teilen konnten, watschelten wir ziemlich schnell weiter und landeten in Stockbridge. Das ist ein Stadtteil, der offensichlich nicht den Touristen gehört, der aber ganz schicke Cafés und Sandwichbars zu bieten hat. Für uns reichte die Zeit nur um ein Sandwich mitzunehmen und am Bankomat ein paar Flöckli rauszulassen. Welche Überraschung! Die Schotten haben ihr eigenes Pfund... oh nein, das hiess, wir mussten diese Nötli noch loswerden, bevor wir wieder nach London reisten... Etwas überrascht hat es mich schon, dass sie ihre eigenen Noten führen, aber na ja.... jedes Euroland darf ja auch seine eigenen Euromünzen führen....
Weiter der Leith entlang fanden wir ein hübsches Plätzli um unser Sandwich zu vertilgen. Da fiel uns wieder der Geruch in Edinburgh auf. Schon Tage vorher hatten wir uns gewundert, dass es, falls es mal nicht windet doch etwas merkwürdig riecht.... nach kurzem hin und her wussten wir auch nach was...Brauerei natürlich!
Dieser zweite Teil des Weges war eigentlich der Schönere, da man quer durch den Park wandert und dann zu einem Areal wo früher die Mühle stand. Grosse Bauten und die Strassennamen lassen keinen Zweifel offen. Hier ist man schon fast in einer Art Tobel, wo links und rechts Hügel oder Häuser hochgehen und im Winter wohl nicht mehr viel Licht reinkommt. Dafür schönstes Grün in allen Abstufungen.
Die Gegend hat viel Charme mit alten Steinhäusern, kleinen Schlössli und hier trifft man wieder viele Jogger, die sich den Weg entlang quälen, mit oder ohne Hund. In Schottland sind die beliebtestens Hunderassen nicht mehr Bullpit, Rotweiler oder Bulldogge wie bei den südlichen Nachbarn, sondern man sieht viele dicht behaarte Windhunde, Jagdhunde in allen Grössen und den Scottish Terrier, der schwarz und frech um die Ecke gesaust kommt... Trägt ungemein zur Entspannung im öffentlichen Leben bei, wenn man nicht an jeder Ecke damit rechnen muss, dass eine mehr oder minder ausgebildete Kampfmaschine um die Ecke kommt. Merkwürdige Vorliebe bei den Schotten ist aber der deutsche Schäferhund... man sieht sie so oft wie in der Schweiz den Labrador.
Unser Weg fühte uns weiter am Fluss entlang und quer durch einen Friedhof, da der normale Weg gesperrt war. Wieder hundert Treppenstufen rauf auf den Hügel und zum Museum of Modern Art, das wir erst fanden, als wir praktisch drauf fielen. Dankbar für die nächste Sitzgelegenheit und eine schöne Ausstellung über Hexen und ihre Darstellung in der Kunst liessen wir den Nachmittag ausklingen, bevor es zurück in die Stadt ging und zum nächsten Ale und Whiskey.
Ganz schön anstrengend, den ganzen Tag im kalten Wind, viel zu schauen und vor allem immer mal wieder runter zum Fluss, rauf auf den Weg, Weg finden und vor allem das nächste Bier suchen... Aber zurück im Hotel, wussten wir auch, warum die Beine müde waren und meine Kamera platzte fast vor lauter neuen Photos.
Samstag, 7. September 2013
König in Edinburgh - Arthur's Seat
Edinburgh ist nicht flach, sondern ist auf sieben vulkanischen Hügeln gebaut. Darum hat es einen Schlosshügel und man läuft immer entweder rauf oder runter.
Für den Flachländer aus London ist das eine willkommene Abwechslung und die Stadt wurde in alten Zeiten so dicht gebaut, dass sie nur in die Höhe bauen konnten und es überall steile Treppen, Gässchen und Aufgänge hat. Man kann sich so wunderbar verlaufen in dieser Stadt, kommt aber doch meist ans richtige Ort, aber vielleicht anders als gedacht.
Am Sonntag nahmen wir nach einem Museumsbesuch Arthur's Seat in Angriff. Ein karger Hügel von 251m Höhe, so ungefähr das Höchste was man in und um Edinburgh besteigen kann. Sonntag war windig und kalt und wir waren froh, etwas Bewegung zu bekommen. Der Wind trieb uns den Berg hinauf, durch Geröllhalden und braunem Gras. Das Ganze war wunderbar steil und wir fingen so ungefähr bei 0m an und ich kam ganz schön ins schwitzen. Uns wurde gesagt, dass sich die Scottish Highlands ähnlich anfühlen würden, man watschelt durch kniehohes braunes Gras gerade so wie es kommt, ein Weg ist nur eine Idee. Mich hat es gewundert, dass nicht noch ein Schaf um die Ecke guckte, aber dann erinnerte ich mich, dass wir ja in einer Stadt sind, "dem Finanzzentrum" in Schottland. Also keine Schafe....
Die Aussicht oben ist fantastisch, der Wind aber auch. Man konnte sich praktisch in den Wind lehnen, so stark pfiff er um die Ohren und nach zehn Minuten oben stehen, machten wir uns schleunigst an den Abstieg um an einem windgeschützten Ort zu verschnaufen.
Unser Ziel war ein Pub, angeblich das Älteste (von 1360) in Schottland The Sheep Heid Inn, das in einer sehr schönen Gegen von Edinburgh liegt, wo überall noch alte Steinhäuser stehen. Nur 30 Minuten mit dem Bus vom Zentrum entfernt oder eben ein bis zwei Stunden Fussmarsch, je nach Route.
Das Cider, nachdem wir über den Hügel gewandert sind und der Wind uns kräftig durchgeblasen hatte, war einfach nur herrlich.
Zurück liefen wir dann um Arthur's Seat, wobei wir auch gegen Wind und Wetter ankämpften und Benno sich wirklich fragte, welcher Teufel ihn wohl geritten haben möge, als er sich auf diese Reise einliess.
Später am Abend wurde aber auch er wieder veröhnlich, da zum Ende des Edinburgh Festivals, wo auch das Tattoo dazugehört, ein Feuerwerkspektakel vom Schloss aus abgeschossen wird, das mit einem Orchester untermalt wird. Mit ein paar hundert anderen und dick eingepackt in Windstopper, Pullover und Windjacke genossen wir das Spektakel von der "Princess Street" der Haupteinkaufsmeile von Edinburgh. Nach diesem anstrengenden Tag schliefen wir beide wunderbar in unserem Englischen Double, für das wir uns unterdessen eine zweite Decke organisiert hatten.
Für den Flachländer aus London ist das eine willkommene Abwechslung und die Stadt wurde in alten Zeiten so dicht gebaut, dass sie nur in die Höhe bauen konnten und es überall steile Treppen, Gässchen und Aufgänge hat. Man kann sich so wunderbar verlaufen in dieser Stadt, kommt aber doch meist ans richtige Ort, aber vielleicht anders als gedacht.
Am Sonntag nahmen wir nach einem Museumsbesuch Arthur's Seat in Angriff. Ein karger Hügel von 251m Höhe, so ungefähr das Höchste was man in und um Edinburgh besteigen kann. Sonntag war windig und kalt und wir waren froh, etwas Bewegung zu bekommen. Der Wind trieb uns den Berg hinauf, durch Geröllhalden und braunem Gras. Das Ganze war wunderbar steil und wir fingen so ungefähr bei 0m an und ich kam ganz schön ins schwitzen. Uns wurde gesagt, dass sich die Scottish Highlands ähnlich anfühlen würden, man watschelt durch kniehohes braunes Gras gerade so wie es kommt, ein Weg ist nur eine Idee. Mich hat es gewundert, dass nicht noch ein Schaf um die Ecke guckte, aber dann erinnerte ich mich, dass wir ja in einer Stadt sind, "dem Finanzzentrum" in Schottland. Also keine Schafe....
Die Aussicht oben ist fantastisch, der Wind aber auch. Man konnte sich praktisch in den Wind lehnen, so stark pfiff er um die Ohren und nach zehn Minuten oben stehen, machten wir uns schleunigst an den Abstieg um an einem windgeschützten Ort zu verschnaufen.
Unser Ziel war ein Pub, angeblich das Älteste (von 1360) in Schottland The Sheep Heid Inn, das in einer sehr schönen Gegen von Edinburgh liegt, wo überall noch alte Steinhäuser stehen. Nur 30 Minuten mit dem Bus vom Zentrum entfernt oder eben ein bis zwei Stunden Fussmarsch, je nach Route.
Das Cider, nachdem wir über den Hügel gewandert sind und der Wind uns kräftig durchgeblasen hatte, war einfach nur herrlich.
Zurück liefen wir dann um Arthur's Seat, wobei wir auch gegen Wind und Wetter ankämpften und Benno sich wirklich fragte, welcher Teufel ihn wohl geritten haben möge, als er sich auf diese Reise einliess.
Später am Abend wurde aber auch er wieder veröhnlich, da zum Ende des Edinburgh Festivals, wo auch das Tattoo dazugehört, ein Feuerwerkspektakel vom Schloss aus abgeschossen wird, das mit einem Orchester untermalt wird. Mit ein paar hundert anderen und dick eingepackt in Windstopper, Pullover und Windjacke genossen wir das Spektakel von der "Princess Street" der Haupteinkaufsmeile von Edinburgh. Nach diesem anstrengenden Tag schliefen wir beide wunderbar in unserem Englischen Double, für das wir uns unterdessen eine zweite Decke organisiert hatten.
Freitag, 6. September 2013
König in Edinburgh - Schottische kulinarische Impressionen
Böse Zungen behaupten, dass schottische Küche flüssig und nur aus Alkohol besteht... Dem können wir nur teilweise widersprechen, denn die Hauptnahrung in Schottland ist Whiskey und Ale.... Schottischen Cider gibt es, obwohl wir mal überlegten, dass es für Cider doch Äpfel braucht und Apfelbäume bei diesem kalten und windigen Wetter? Da haut es doch jedes Bienchen aus der Bahn... aber na ja, wir liessen das mal schottisches Geheimnis bleiben.
Unsere kulinarischen schottischen Ausflüge waren nicht nur Pubfood, also hauptsächlich fritierter Fisch, Pommes Frites und Burger, wir fanden Restaurants, wo wir so richtig reinhauten und die uns kulinarisch verwöhnten. Das eine war unten in Leith und heisst "a room in Leith" und ist ein schottisches Bistro. Die schottische Spezialität Haggis wurde von Benno natürlich sofort bestellt. Kurz gesagt, es sind Innereien, die zusammen mit Härdöpfelstock serviert werden. Gar nicht so übel, aber was wirklich drin ist, fragt man wohl besser nicht.
Mein Lachssalat war natürlich viiiieeeelll besser. Die Fischplatte danach war ein absolutes Highlight. Von Austern über schottische Muscheln bis zum Lachs war alles auf der Fischplatte, was das nordische Meer hergibt. Schottische Muscheln werden am Strang gezüchtet und dieses Jahr gab es Probleme, da wir einen sehr warmen Sommer hatte und sich die Algen überdurschnittlich vermehrt haben, gab es wenig Platz an der Sonne für die Muscheln und somit weniger Muscheln. Die die wir bekommen haben und die meistens an einem feinen Kräuter- Knoblauchsäuceli daher kommen waren aber sehr gut. Einfach nur mmmmmh!
Bar's und Pub's hat Edinburgh ohne Ende und sie haben noch viel mehr die altmodischen Pub's mit Theke zum drum rum tanzen mit verzierten Decken und diesen unsäglich hässlichen Tapeten, die nur in einem englischen Pub gut aussehen. Hier ein paar Müsterli und links zu unseren Favoriten:
Was in Schottland (übrigens auch in London) auffiel, die Insulaner und wir Schweizer, haben nicht das gleiche Verständnis von Sauberkeit in einem Restaurant. Ein gewisses Grundmass an Sauberkeit ist in den hiesigen Pubs und Restaurants schon vorhanden, manchmal ist es auch super, manchmal wird aber mit einem dreckigen Lumpen, der Dreck halt eher verteilt, als sauber gemacht. Es kann auch passieren, dass man bereits nachmittags um drei Uhr in einem Pub am Boden schier kleben bleibt, weil irgendwer vergessen hat, den Boden aufzunehmen und das Schöne ist, es stört überhaupt niemanden. Ich habe mir angewöhnt, darüber hinwegzusehen und sage mir immer, ich esse ja aus einem Teller oder trinke aus einem Glas, das sauber ist. Wo ich aber keine Gnade walten lasse, ist bei dreckigem Besteck. Das geht mir dann zu weit, wird aber auch anstandslos ausgetauscht. Die Toiletten spiegeln meistens die Sauberkeit wieder und werden teilweise sträflich vernachlässigt oder von mir schlicht überbewertet. Unterdessen habe ich mich dran gewöhnt, ich merke es nur wenn jeweils Besuch aus der Schweiz kommt und sich wundert, dass man hier nicht vom Fussboden essen könnte.
Eine Bar die komplett raussticht ist "The Dome". Hier wurde eine ehemalige Bank, man kann sich ungefähr UBS and der Bahhofstrasse vorstellen, zu einer Bar und einem Restaurant umfunktioniert. Obwohl mit Rotlicht und Kitschblumen, sehr gelungen, wie wir finden. Hier liessen wir uns fachkundig über Whiskeys beraten und schlemmten Lachs- und Roastbeefsandwiches... Auch alkoholfreie Drinks sind sehr empfehlenswert.
Für den kleinen Hunger zwischendurch sind Scones mega praktisch. Kleine Brötchen, entweder ohne nix (plain), mit Wiibeerli, Käse oder Schinken kommen sie mit gesalzener Butter, Clotted Cream (zu einer Art Butter geschlagener Rahm) und Konfi daher und haben gerade die richtige Grösse und Dichte um am Nachmittag, das kleine Hüngerchen zu überbrücken. Natürlich können die Schotten auch mit allen möglichen Cakes und Cup Cakes aufwarten, aber für mich sind diese Desserts ein bisschen zu süss. Ein simpler Apfelkuchen, der aus Mürbeteig und einer süssen Apfelfüllung besteht wird zusätzlich in Puderzucker ertränkt, oder ein Cheescake mit Karamel, wird noch mit Karamelsauce versehen, so dass man auch sicher nur noch süsses Karamel im Mund hat. Einfach ein bisschen zu viel des Guten! Aber auf der Insel verhungert garantiert keiner!
Ein weiteres Restaurant, das uns in Edinburgh überzeugte, hiess "Angel's share" (Anteil des Engels) oder "Devil's Cut" (ein Schnitz für den Teufel), je nachdem wo man reinkam.Wir wurden mitten in die Bar platziert und die Bedienung war so was von freundlich und tiffig, dass wir nur staunten. Benno's 28 Tage in etwas Schottischem eingelegten Beef war super und auch mein Hühnchen wurde restlos verputzt. Selbst ein Chäsplättli zauberten sie auf den Tisch, womit sie bei Benno natürlich sofort die Führung unserer Hitliste übernahmen... Ein schönes Abschiedsessen von Edinburgh.
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