So entschieden wir uns in den botanischen Garten von London zu fahren. Der ist überhaupt nicht zentral, sondern ziemlich am Ende der Stadt, in Zone 3 Richtung Heathrow. Da natürlich am Wochenende gewisse Tube Linien nicht fahren, und wir uns nicht vorher informiert haben, mussten wir etwas improvisieren, bis wir es in einer Stunde nach Kew Gardens geschafft haben.
Der Garten hat riesige alte Bäume in allen möglichen Formen und Varianten und wenn man hindurch schlendert, entdeckt man in jeder Ecke was Neues, vom toskanischen Kräutergarten bis zur chinesischen Pagode. Fasziniert waren wir von den verschiedene Gewächshäuser und vor allem von den zwei Grossen im echten viktorianischen Stil. Man taucht ein, in ein Palmenhaus mit meterhohen Palmwedeln und Bäumen, die wahrscheinlich schon mehr als ein Jahrhundert gehegt und gepflegt werden. Mittels einer halsbrecherischen Wendeltreppe, kann man die ganze Pracht von oben bewundern und erfasst die Dimensionen erst richtig. Die Gebäudestruktur spiegelt sich in den Palmenblättern wieder und erzeugt ein schönes Gefühl der Leichtigkeit. Man erwartet jeden Moment einen Affen oder einen Papagei, der einen anguckt.
Nach Orchideenausstellung (siehe weiterer Blogeintrag) und Palmenhaus, sind wir im Park herumgeschlendert und haben einen "Treetopwalkway" entdeckt, eine komische Stahlkonstruktion auf der man auf Baumhöhe einmal durch den Himmel spazieren kann. Die Füsse wurden müde und da ich meine Grippe von letzter Woche noch nicht los geworden bin, entschieden wir uns Park mal Park sein zu lassen und machten uns auf die Suche nach Kaffee.
Ein weiteres etwas nerviges Detail: der Park liegt genau in der Anflugschneise von Heathrow und im Minutentakt donnert ein Jumbo nach dem anderen über den Garten, was die majestätische Ruhe des Gartens natürlich komplett zerstört. Aber so vergisst man auch nie, dass man in London ist...Man konnte ja beinahe dem Piloten zuwinken.
Die Cafés im Kew Gardens waren ziemlich überfüllt, daher haben wir uns ins süsse kleine Städtchen aufgemacht und haben uns dort in einem Kaffee ein Scones gegönnt. Benno hat den englischen Moccha versucht, eine Mischung aus Schockolade und Kaffee, die man hier überall bekommt. Die Begeisterung hielt sich in Grenzen, da es wie eine verwässerte Schoggi schmeckt. Mit der neuen Overground und wieder auf Umwegen sind wir dann nach Hause gegondelt.
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