Regnen tut es zwar nicht, aber ich habe wieder Zeit, da meine Eltern unterdessen in ihrem kühlen Haus in Scharans sind und wir hier mit Jahrhundertsommer weiter vor uns hin schwitzen. Aber nun alles von Anfang an.
Donnerstag letzte Woche sind meine Eltern eingeflogen. Ich war gespannt wie das wird, es war schon ein Weilchen her, seit ich das letzte Mal mit den beiden in den Ferien war und man glaubt die Eigenarten des jeweilig anderen mittlerweilen zu kennen.
Mit unsäglichen zwei Stunden Verspätung die ich am Terminal 1 in Heathrow verbracht habe, kamen sie an. Ich habe mir schon Sorgen gemacht ob sie vom Weg vom Gate bis zum Ausgang verschollen waren...
Wir holten unser Auto ab und machten uns gleich auf den Weg aus London raus. Etwas ungewohnt ist die "falsche" Strassenseite schon und verschalten mit der linken Hand hatte ich auch ganz gut im Griff. Wir rasten aber auf der Autobahn ganz ohne Stau und Probleme nach Bath. Nach kurzem rumkurven fanden wir unser Bed and Breakfast, ein steinaltes Haus an der Hauptstrasse mit winzigen Zimmern und so richtig altmodisch englisch. Die Begeisterung hielt sich dementsprechend in Grenzen. Nach kurzem Fussweg fanden wir um zehn Uhr abends eine Brasserie wo es dann auch mal was zu Essen gab. Müde, satt und froh endlich angekommen zu sein fielen alle ins Bett. Am zweiten Tag stand uns eine lange Autofahrt bevor. Mama und Papa hatten den Wunsch geäussert nach Cornwall zu fahren und so habe ich ein zweites B&B in St. Ives, ganz hinten in Cornwall gebucht. Am Morgen gab es zum ersten Mal ein "English Breakfast" mit Toast, Ei, Würstli und Bohnen. Dies von einem englischen älteren Herrn gekocht, der ein ehemaliger Lehman Banker ist und sich offenbar seine Lebensunterhalt mit seinem B&B aufbessert. Also kochen kann er nicht wirklich, aber alles war sauber und sehr freundlich.
Die Strecke nach St. Ives, war weiter als angenommen, man unterschätzt die Grösse diese Landes immer wieder. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Barnstaple machten wir Picknick in Bude, am Meer. Dies ein kleiner Ferienort, mit grossem Strand und freundlichen Leuten. Mama hat extra einen Cervelat für mich importiert und ausgerüstet mit einer Tube Senf, genossen wir den am Strand. Mama rannte natürlich gleich ins Meer und machte schnell die Entdeckung, dass der Atlantik etwas kühl ist. Nach einer Stunde Sonne, schnarchen und auf der Ebbe rumsitzen, waren wir froh weiter in einem gut klimatisierten Auto zu rasen.
Gegen Abend erreichten wir St. Ives und unser nächstes B&B, das sich als ein Herrenhaus an bester Küstenlage entpuppte und als ein christliches Ferienhotel mit eigenem Pfarrer. Der Garten des Hauses ist riesig und sie haben einen eigenen Aussichtspunkt, wo man einen atemberaubenden Blick auf Bucht und Meer geniesst. Nach Bier, Cider und Chips zog es uns an den Strand und wir fanden einen wunderschönen Sandstrand wo es Fish und Chips mit Sonnenuntergang gab. Wir genossen die Chips aber ganz ungenglisch ohne Essig drüber. Dazu kann ich mich nach wie vor nicht überwinden. Papa's "beste Freunde" die Möwen machten
ordentlich Krach und es fühlte sich fast wie Italien an. Gut
behütet und in absoluter Stille genossen wir die Nacht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen