Startpunkt war Swiss Cottage. Dort fanden wir unser englisches Frühstück, wobei es Benno nicht lassen konnte, French Toast zu bestellen, was sich als etwas extrem Süsses herausstellte, im Endeffekt warmes Brot mit Ahornsirup. Zum Glück war mein Klassiker sehr grosszügig bemessen.
Nach Kalorien- und Zuckerschock sowie kurzen Orientierungsschwierigkeiten nahmen wir unser nächstes Ziel in Angriff: Primrose Hill. Für alle, die mal gerne London von einer etwas anderen Seite sehen möchten, ist der Aussichtspunkt sehr zu empfehlen. Wir watschelten zwischen Jogger (man kann dern Hügel auch rückwärts hoch joggen), Franzosen und englischen Familien das Hügelchen hoch. Gewisse Jogger hatten Atemschwierigkeiten und eine bedenkliche dunkelrote Gesichtsfarbe. Auch Langläufer auf Rollen haben wir angetroffen. Primrose Hill ist ein Park der nicht getrimmt daher kommt, sondern einfach eine Wiese mit ein paar Bäumen zur Verfügung stellt. Er wird rege benützt von Fussballspielern, Hündelern und Familien, die ihre Kinder einfach mal laufen lassen. Sehr sympathisch, matschig und entspannt.
Da das Wetter nicht berauschend war, hielten wir uns in Bewegung und wanderten runter zum Regent's Canal, der am London Zoo vorbeifliesst und folgtem diesem. Man taucht ein in eine etwas verwunschene Welt mit Hausbooten, Trauerweiden, kleinen versteckten Ecken und hypermodernen Wohnungsbauten.
Eins der Hausboote begleitete uns den ganzen Tag. Wegen zahlreicher Schleusen, dunklen Tunnels, engen Passagen sind die Boote genauso schnell wie Fussgänger. Manchmal war das Boot hinter uns, manchmal neben uns, manchmal vor uns. An Schleusen spurtete der eine Bootsführer voraus um die Schleuse zu öffnen und mit dem richtigen Werkzeug kann man die Schleusen sogar selber bedienen.
Unsere Begleitung auf dem Kanal |
Nach einer Stunde kamen wir bei Camden Town raus, dort wo ganzjährig der kunterbunte Markt mit schrägen T-Shirts, Kitsch und Klimbim zu Hause ist. Die nicht ganz durchschnittlichen Gestalten auf diesem Markt sind wohl die Hauptattraktion. Gothic People, so schwarz und düster wie nur etwas, aber auch kreative Punks mit rosafarbenen oder türkisgrünen Haaren gehören dazu.
Camden Town |
Nach einer Stärkung mit frisch gepressten Orangensaft und etwas "Gwundern" durch den Markt zog es uns zum Kanal zurück und wir setzten unseren Weg fort Richtung King's Cross. Man geht unter niedrigen Brücken durch, an stillgelegten Fabriken vorbei und so mancher hat sein kleines Paradies in einem vergessenen Eckchen geschafft. Richtung Islington gelangt man an einen längeren Tunnel, der nicht für Fussgänger gedacht ist. Der Weg führt uns weg vom Kanal und weiter über den Hügel des Tunnels, einen guten halben Kilometer querfeldein. Die Markierungen des Pfades sind aber so gut und intelligent gemacht, dass man ihnen mühelos durch ein dichtes Wohnquartier folgen kann und das andere Ende des Tunnels und den Kanalweg wiederfindet. Am Schluss landeten wir in ganz neuen Wohnquartieren. Baulöwen haben offenbar den Charme des Kanals entdeckt und fangen an, ihn zu zu pflastern. Irgendwann wurde es kalt und ich ziemlich müde. So sind wir dann aus dem Kanal ausgestiegen und mit dem Bus nach Hause gegondelt, natürlich nicht ohne in einem Pub vorbeizuschauen und uns am Kohlefeuer aufzuwärmen.
Tönt ja ganz lässig weiter so! Vielleicht ein wenig weiter weg von London ? Bei uns kein Schnee, Match und sonne machs gut! Lieben gruss Mama
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