Sprühregen und Nebel, so präsentiert sich der Londoner Herbst dieses Wochenende. Manchmal sieht man nicht mal die Spitze der Gurke vor lauter Wolken und Nebel. Mein erster Schirm aus Alu und Plastik hat bereits seinen Geist aufgegeben und ist Opfer vom Londoner Wind geworden. Es zieht wie Hechtsuppe. Auch Frauen werden klueger und daher habe ich jetzt einen Schirm mit festem Stahlgriff als Versuch Nummer 2.
Also war Museumssonntag angesagt und ich habe mal das British Museum ausprobiert mit dem Hintergedanken vielleicht noch etwas über englische Geschichte herauszufinden, nebst den üblichen schillernden Figuren wie die Sage um König Arthur oder König Heinrich VIII, die man bei uns so kennt. Das britische Museum ist gigantisch gross und hat wohl aus aller Welt etwas. Beeindruckend die ägyptische Abteilung mit Mumien, Statuen und dem Rosetta Stein, befremdlich eher, dass diese Schätze alle im kalten und nassen England stehen... aber das ist wohl auch ein Teil der Geschichte.
Witzig dass man nach Mittelalter und altem Rom in England direkt ins uralte Iran und Persien stolpert. Die Ausstellungen sind ziemlich überladen, dunkel und nicht sehr besucherfreundlich, wenn man einfach mal so auf gut Glück reingeht. Was man aber alles findet, wenn man ein bisschen genauer hinschaut ist unglaublich. Nach zwei Stunden gab ich auf, da mir der Kopf schwirrte, wohlwissend, dass ich noch nicht mal einen Drittel gesehen habe...
Am Grössten sind aber immer noch das Kaffee, Restaurant und der Museumsshop, wo man auch uniformierte Plastikschwimmenten aber kein vernünftiges Buch kaufen kann.
Vom Russel's Square aus liess ich mich dann ein wenig durch die Einkaufsstrassen treiben, wo auch sonntags viel los ist und war froh, als ich wieder mit einer Tasse heissem Tee in meiner Wohnung sass, wo ich all dem Trubel entkommen konnte. In meiner Wohnung fehlt immer noch das Internet und das dauert mindestens 3 Wochen, bis hier ein Servicemonteur Zeit hat vorbei zu kommen. Da auch meine Nachbarn alle neu eingezogen sind wir wohl fast das einzige Haus in London, das noch komplett Internet- und Telephonfrei ist. In der Zwischenzeit bin ich grosser Fan einer amerikanischen Kaffeelinie geworden, aus dem simplen Grund, dass deren Internet auch immer funktioniert... Nur wenn sie die Weihnachtslieder- CD einschieben, ergreife ich die Flucht :-)
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