Sonntag, 9. Dezember 2012

Damenwochende mit Arsenal


Ariella ist am Freitag eingeflogen. Nach kurzer Aufregung ob sie jetzt den Flieger aus dem Schneegestöber in Zürich in die Luft bringen oder nicht, ist sie dann mit netten groben Londoner Böen in London aufgeschlagen. Freitag sind wir gemütlich angegangen, da die beiden Business Frauen wie immer todmüde vom Arbeiten waren. Nach indischem Essen und kurzem Abstecher ins Pup war dann sehr schnell Ruhe im Karton.... (Benno - die Luftmatratze, die Du gekauft hast, ist also getestet und für gut befunden worden! Merci nochmals!)

Samstag war dann umso ereignisreicher und im Volldampf- Modus. Da wir beide Debenhams Fans sind (für Nicht-Schwimmer: das ist ein Modehaus, hier, das verschiedene Marken unter einem Dach versammelt und auch eine eigene Linie hat und das grosszügigerweise auch in Grössen, die Ariella und mir passen), war klar, wo wir unseren Morgen verbringen. Und ja wir haben jeden Stock durchgewühlt, der irgendwas mit Damenmode oder Anverwandtem zu tun hatte. Wir sind wunderbar fündig geworden und wieder ausgestattet bis in den Frühling.
Dazwischen und danach gab es natürlich Kaffeestopps wo getratscht, beratschlagt und gelacht wurde. Gemeinsam sind wir zum Schluss gekommen, England Insulaner sind interessant, aber irgendwie müssen sie doch einen Flick ab haben.... Die Damen sind immer wunderbar gestylt und "etepetete" (wie schreibt man das?) und die Herren kommen einfach irgendwie daher, wenn sie noch rasiert sind, ist das schon "wow".
Wir waren etwas unter Zeitdruck mit unserem Shopping, da wir netterweise von Alex noch seine Saisonkarte für Arsenal leihweise erhalten haben (Grosses Dankeschön). Wir dann mit all unseren Shoppingsäcken also los Richtung Stadion in "Holloway". Im Stadion gibt es auch keine Schliessfächer, aber man darf durchaus mitnehmen, was man durch das Drehkreuz bringt. Die Sicherheitsleute wühlten lachend in unseren neuen Kleidern rum und wir würgten uns durch das Drehkreuz und waren drin. Ausgerüstet mit Thermounterwäsche, Kappen, Handschuhen und dicken Mäntel kamen wir ins Stadion. Und mir ist einfach mal die Kinnlade runtergefallen, man fühlt sich wie wenn man in ein Videogame einsteigt. Der Rasen ist so knitschgrün wie man das wirklich im Fernsehen sieht. Wir hatten Plätze sehr weit oben und uns lag das ganze Stadion zu Füssen, das so genial steil gebaut ist, dass man auch von ganz oben alles haarscharf mitbekommt. Die englischen "Füdli" müssen speziell schmal gebaut sein, denn wir konnten gerade so sitzen, halbwegs auf dem Nachbar und richtig schön einpackt, so dass einem sicher nicht kalt wurde.
Arsenal's Fangemeinschaft (es gehen so ca. 50'000 Menschen in das Stadion) war fast vollzählig anwesend (es gab ein gut abgeschirmtes Eckcken von West Brom Fans), ausgesprochen wird das übrigens so:" AAAAAAAAsenaouw", wie uns von unserem Sitznachbar hinter uns ins Ohr gebrüllt wurde. Man sagt Engländer zeigen keine Emotionen, dann geh mal zu einem Fussballspiel. Die Herren (Damen war wirklich die Ausnahme), sitzen auf der vordersten Kante ihres Sitzes und wenn es auch nur im Entferntesten ein Goal geben könnte, hüpft das ganze Stadion auf und hilft schieben. Slogans und Fanlieder werden gebrüllt und es geht einmal rundherum im Stadion. Es war amüsant, grossartig und sehr unterhaltsam. Trotz zwei etwas schäbigen Penaltygoals, wurde gefeiert wie wenn sie gerade Weltmeister geworden wären. Wenn ihr je die Möglichkeit habt, geht zu einem englischen Fussballspiel es ist gigantisch! Fünf Minuten vor Schluss sind wir dann zur Metrostation gerannt und wir kamen gerade noch durch, bevor sie die Station geschlossen haben und konnten der Masse entfliehen.
Nudelfertig gings dann ins Abendprogramm, zuerst mal Apero, Kleider auspacken, Sofa und aufbrezeln für den z'Nacht und Ausgang.
Den Abend haben wir in Chinatown und Soho verbracht, von Sushi bis zu belgischem Bier. Die Details dazu bleiben natürlich unveröffentlicht, gell Ariella ;-)

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