Sonntag, 11. November 2012

The Lord Mayor’s Show 2012



 
 
Jeden Herbst wird der Lord Mayor of London gewählt. Das ist nicht der berühmte Boris, sprich der Bürgermeister sondern so wie es scheint, eine mehr representative Rolle wo der Lord Mayor versucht London im In- und Ausland zu vermarkten und Beziehungen zwischen Wirtschaft, Armee und so weiter aktiviert und pflegt. Das Amt geht bis ins Jahr 1215 zurück, wo König John den Londonern erlaub hat, ihren ersten Vertreter eben den Mayor of London zu wählen. Wer es ganz genau wissen will, findet sicher hier was:http://en.wikipedia.org/wiki/Lord_Mayor_of_London. Der neue Lord Mayor in diesem Jahr ist Roger Gifford, seit langem wieder ein Banker. 

Zum Amt gehört auch ein jährlicher Umzug, „The Lord Mayor’s Show“ wo einen Tag lang zwischen Guildhall, St.Paul’s Kathedrale und Royal Courts of Justice paradiert wird. Der Umzug ist eine kunterbunte Angelegenheit wo man von Militär bis zur Unterhaltungsindustrie alles sieht. Der Fokus liegt aber auf Tradition und irgendwelchen Vereinigungen mit Verbindung zum Militär oder Zivilschutz und das Publikum ist dementsprechend eher traditionell.  Ich glaube, sogar eine Basler Fasnachtstruppe mit Pfieffeli war dabei...
 





 Wie ihr an meinen Bildern sehen könnt, war das Ganze unterhaltsam und mit über einer Stunde Dauer auch ziemlich eindrücklich. All die Blasmusikkapellen haben offenbar kein Nachwuchsproblem und die Armee macht Werbung ohne Ende. Die sind allen Ernstes mit Panzerfäusten, Maschinengewehren und der ganzen Wüstenausrüstung durchmarschiert. Der kleine Bub neben mir ist schier kollabiert vor Aufregung und hat bei jedem noch grösseren Militärfahrzeug sein „awesome“ gebrüllt. Gespenstischerweise hat das Publikum ihre „echten“ Afghanistan-Helden immer sofort erkannt und jedesmal kippte die Stimmung ins Ehrfürchtige und es wurde applaudiert und eisern geschwiegen um im nächsten Augenblick wieder ausgelassen irgendeiner Firma oder einer gemeinnützigen Organisation zu zu jubeln.
So etwas wieder TCS gibt es auch hier in England und die heissen AA. Die Organisation wird namentlich im Programmheft aufgeführt mit speziellem Dank, dass sie hilft alle Vehikles an der Parade am Laufen zu halten. Peinlich, dass gerade der Pannendienst mitten im Umzug eine Panne hatte und den ganzen Umzug aufhielt, bis einer auf die Idee kam, dass man das Gefährt, das zugegebenermassen ein schon älteres Model ist, einfach in eine Seitenstrasse schieben kann.  Natürlich sehr zum Gaudi des Publikums.  Sie hatten wohl Glück dass keiner dieser riesigen Trucks oder Militärfahrzeuge kaputt gingen und wie sie einen Achsenbruch bei den alten Kutschen zwischen all den Rössern repariert hätten, hätte ich gerne gesehen.




Was mich vor allem fasziniert hat, waren diese englischen, schottischen und irischen „Schönheiten“ die zum Teil echt jedes Vorurteil das man so kennt, bestätigen. Aber seht selbst... (und nein ich weiss nicht ob er da wirklich einen echten Tiger um den Hals trägt....)


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